Marie Griesmar
Marie Griesmar (1992) lebt und arbeitet in Zürich. Ihre künstlerische Praxis konzentriert sich vor allem auf die Auseinandersetzung mit dem Thema Wasser und der Unterwasserwelt, wobei sie wissenschaftliche Methoden der Limnologie, Hydrologie und Meeresbiologie einsetzt. Die Künstlerin taucht seit ihrem neunten Lebensjahr und ist Mitbegründerin von rrreefs, einem Verein, der sich für den Wiederaufbau zerstörter Korallenriffe einsetzt. Mit ihrer Einladung, eine Welt zu betrachten, die nicht die Welt der Menschen ist, weist Marie Griesmar auf unsere anthropozentrische Sichtweise hin und erinnert uns daran, dass der Mensch nicht überall hingehört.
Fun Fact
Lachs und Dorsch, die einst in der Ostsee reichlich vorhanden waren, werden immer seltener. Diese Arten sind vom Aussterben bedroht, nicht nur wegen der Überfischung, sondern auch, weil ihre Laichgründe verkleinert wurden. Wissenschaftlern zufolge gilt die Ostsee in Gebieten mit einer Tiefe von mehr als 80 Metern bereits als tote Zone, weil dort nicht genügend Sauerstoff für lebende Organismen vorhanden ist. Durch den Klimawandel verringert sich die Wassererneuerungsrate, was zu ernsten Problemen für dieses halb geschlossene Ökosystem führt. Von Zeit zu Zeit vermischt sich sauerstoffhaltiges Wasser aus der Tiefe mit dem Oberflächenwasser. Dies geschieht zum Beispiel, wenn das kalte, salzhaltige Oberflächenwasser so dicht wird, dass es auf den Grund sinkt. In Küstengewässern, die stark mit organischen Stoffen belastet sind, nehmen die toten Zonen zu, wenn die Wassererneuerungszeiten langsam sind. In sogenannten ‚geschlossenen‘ Meeren wie der Ostsee kann es bis zu 75 Jahre dauern, bis sich das Wasser erneuert. Die Sauerstoffversorgung ist dann noch stärker eingeschränkt.
Handlungsaufforderung
Die Erkundung der Unterwasserwelt ist heutzutage dank des Reiseverkehrs und der Verfügbarkeit von Tauch- und Schnorchelausrüstungen viel beliebter geworden. Doch genau wie andere Ökosysteme leidet auch die Unterwasserwelt unter den Störungen, die dieser Tourismus verursacht. Wenn Sie tauchen, egal in welcher Tiefe, denken Sie daran: Wir sind nur zu Besuch! Nehmen Sie keine Muscheln, Sand, Tiere oder Pflanzen mit, die einheimischen Arten als Nahrung oder Unterschlupf dienen könnten. Viele Muscheln beherbergen zum Beispiel Einsiedlerkrebse, aber manchmal auch Kraken! Diese schnappen sich etwa zwei leere Muscheln und schließen sich darin ein, um sich vor Raubtieren, einschließlich Haien aller Größen, zu schützen.
Rätsel
Welches Wassertier ist auch ein Künstler und kann unter Wasser malen? A) der Aal, der seinen Schwanz als Pinsel benutzt B) der Oktopus, dank seiner Tintenstrahldüsen C) der Ballonfisch, um Weibchen anzulocken D) die Garnele, die dank ihrer kleinen Beine sehr präzise ist
Anleitung