Ornithologie auf dem Parkplatz

Pinar Yoldas

Pinar Yoldas (1979) lebt und arbeitet in Kalifornien. Sie ist Architektin, Künstlerin und Lehrerin und definiert sich selbst als infradisziplinäre Designerin/Künstlerin/Forscherin. Ihre Arbeit entwickelt sich im Bereich der Biowissenschaften und der digitalen Technologien durch architektonische Installationen, kinetische Skulpturen, Klang, Video und Zeichnung, mit einem Schwerpunkt auf Posthumanismus, Ökonihilismus, dem Anthropozän und feministischer Technowissenschaft. Ihr Unterricht ist eine Einladung zur urbanen Ornithologie in der Tradition von Jean-Jacques Audubon.

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Fun Fact

Vögel leben nicht nur in Wäldern, auf Feldern und Wiesen oder in den Bergen. Viele Arten lassen sich auch im eigenen Garten beobachten. Je vielfältiger der Garten ist, desto mehr Arten leben dort. Große Bäume, einheimische Büsche und Sträucher oder Blumenwiesen ziehen viele Vogelarten an. Eine naturnahe Gestaltung sowie die Pflege unserer Gärten können die Lebensbedingungen für Vögel deutlich verbessern. Indem wir einheimische Sträucher und Wildpflanzen kultivieren, ihnen Zeit geben, ihre Samen und Früchte zu entwickeln, und mehr Toleranz gegenüber ‚Unordnung‘ im Garten zeigen, bieten wir Vögeln vielfältige Nahrungsquellen. Auch in dichten, dornigen Sträuchern und in grünen Bäumen und Fassaden finden Vögel Nistplätze. Die Vielfalt tut auch uns Menschen gut, und wir werden mit schönen Begegnungen belohnt. Zu einem vogelfreundlichen Garten gehören: die Förderung einheimischer Pflanzen, die Schaffung vielfältiger Strukturen und Lebensräume, der Verzicht auf chemische Mittel und Torf sowie eine angemessene und naturnahe Pflege.

Handlungsaufforderung

Vögel müssen sich genau wie wir regelmäßig reinigen, um ihr schönes und schützendes Gefieder zu zeigen und um ihre Parasiten loszuwerden. Manchmal sieht man Vögel, die Sandbäder nehmen, dort, wo die Erde kahl ist. Neben Vogelfutterhäuschen oder Nistkästen können Sie den Vögeln auf Ihrem Balkon, Ihrer Terrasse oder in Ihrem Garten auch eine Untertasse mit Wasser und/oder Sand für ihr Bad zur Verfügung stellen. Wenn Sie eine Untertasse mit Wasser füllen, sollten Sie dieses jedoch regelmäßig wechseln, um die Vermehrung invasiver Mücken zu verhindern. Um die Gefahr des Ertrinkens zu vermeiden, sollten Sie die Wassertiefe kontrollieren.

Rätsel

Die Lachmöwe ist laut und ihre heiseren Rufe klingen wie ein Gackern. Welches überraschende Verhalten zeigt sie während der Brutzeit, wenn sie gestört wird?

A) Zunächst stößt sie einen Alarmruf aus, der mehrere Vögel in die Flucht schlägt. Gemeinsam stürzen sie sich auf den Eindringling und bespritzen ihn mit Exkrementen. Das machen sie so lange, bis der Eindringling flieht. Dieses schikanöse Verhalten wird als ‚Nörgeln‘ oder ‚Mobbing‘ bezeichnet.

B) Sie benutzt einen wellenförmigen Flug als territoriales Warnsignal, wobei sie sich mit großen Bewegungen auf das Nest zubewegt.

C) Sie schwingt ihren Kopf, indem sie den Hals schnell aus- und einfährt.

D) Sie ruft nur, um die Aufmerksamkeit des Räubers vom Nest oder den Küken wegzulocken.