Julian Charrière
Julian Charrières Anleitung knüpft an eine Arbeit aus dem Jahre 2013 an. Für die Fotoserie "Digesting Geometry" schuf der Künstler eine Reihe von Interventionen mit Tauben im öffentlichen Raum in Berlin, London und Paris. Indem er Sonnenblumenkerne in verschiedenen geometrischen Formen auf dem Boden auslegte, lockte er die Tauben an und erzeugte dadurch eine organische Choreografie. Die entstandenen geometrischen Figuren, dargestellt durch die Körner pickenden Vögel, veränderten sich jedes Mal, wenn die Tauben gestört wurden oder zum Fressen zurück kehrten. Die Taube, einst domestiziert und als Bote eingesetzt, scheint ihre Position als jener verloren zu haben und wird heute als außer Kontrolle geratener Schädling betrachtet, der die Stadtlandschaft besetzt.
Mit seiner Performance zähmte Charrière die Vögel, und lenkte sie symbolisch wieder in strukturierte und geordnete Bahnen. Er holte sie aus ihrem scheinbaren Chaos heraus und führte sie wieder in die Geometrie unserer Gesellschaft ein. Für (re)connecting.earth bietet Charrière dem Publikum die Möglichkeit, diese Erfahrung zu reproduzieren und Kontakt mit diesen im Stadtraum omnipräsenten Vögeln aufzunehmen.